Burgenregion Allgäu

Schloss Mindelburg


… das Schloß aber mit Accord erobert unnd hernach in Brand

gesteckt … (Matthäus Merian 1663)

 

Die Gründung der Mindelburg ist urkundlich schwer zu fassen, weil ihre Erbauer, die Herren von Mindelberg, eine gleichnamige Stammburg bei Egelhofen besaßen. Die Burg wird erst 1363 direkt erwähnt, als die Mindelberger die Herrschaft veräußerten. Zwei Jahre später erwarb der Augsburger Domkustos Heinrich von Hochschlitz Burg und Herrschaft, um sie treuhändisch Herzog Friedrich von Teck zu überlassen. Dieser verteidigte sie gegen die Ansprüche von Bischof Walter von Hochschlitz sogar mit Waffengewalt und versuchte um 1370, seine Ansprüche durch den Ausbau der Burg zu manifestieren. 1467 kamen Burg und Herrschaft über die Herren von Rechberg an die Tirolstämmigen Ritter von Frundsberg. 1473 wurde auf der Mindelburg Georg I. von Frundsberg geboren, der hier 1528 auch verstarb und großen Ruhm als »Vater der Landsknechte« erlangte.

 

Ein Inventar von 1591 beschreibt die Burg als prunkvoll eingerichtet, mit einer eindrucksvollen Bibliothek und Gemäldesammlung, einem wertvollen Silberschatz, kostbaren Wandteppichen und einer guten Bewaffnung aus 22 großen und kleinen Geschützen. Die langen Erbstreitigkeiten, die 1586 mit dem Tod des kinderlosen Georg II. von Frundsberg zwischen Wolf Veit von Maxlrain und Christoph Fugger einsetzten, beendete Herzog Maximilian I. von Bayern 1616 militärisch durch die Besetzung von Burg und Stadt. Nach der Zerstörung durch die Schweden 1646 im Dreißigjährigen Krieg (siehe Titelzitat) wechselten Herrschaft und Burg mehrfach ihre Herren, bis der Münchner Architekt Ludwig Schramm die Mindelburg 1878 erwarb und burgenromantisch überformte.

Die heutige Nutzung der Mindelburg

1927 kam die Burg an die Stadt, die sie u. a. als Stadtmuseum und 1945–50 als Versehrtenkrankenhaus nutzte. Seit 1950 ist der Sachon-Verlag in der Hauptburg eingemietet, während die Vorburg seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Gastronomie beherbergt. Restaurierungen erfolgten wiederholt seit den 1970er Jahren.

 

Die ältesten heute sichtbaren Bauteile deuten auf eine Burggründung der Zeit um 1200. Die südlich an den Palas angebaute Kapelle St. Georg geht in ihren Fundamenten zwar auf die Jahre um 1370 zurück, wurde aber danach mehrfach intensiv umgestaltet und erhielt 1718 ihre heutige Gestalt. Die Baulichkeiten der Hauptburg sind privat angemietet und nicht zu besichtigen.

 

Besonderheiten auf einen Blick

_ Die ältesten heute sichtbaren Bauteile deuten auf eine Burggründung in der Zeit

   um 1200.

_ Die südlich an den Palas angebaute Kapelle St. Georg geht in ihren Fundamenten

   zwar auf die Jahre um 1370 zurück, wurde aber danach mehrfach intensiv

   umgestaltet und erhielt 1718 ihre heutige Gestalt.

_ 1927 kam die Burg an die Stadt, die sie u. a. als Stadtmuseum und 1945–50

   als Versehrtenkrankenhaus nutzte.

_ Seit 1950 ist der Sachon-Verlag in der Hauptburg eingemietet, während die

   Vorburg seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Gastronomie beherbergt.

Wegbeschreibung

​​​​​​​Zu Fuß vom Stadtzentrum 

Am Marienplatz im Zentrum  wenden Sie sich in Richtung Westen und verlassen die Altstadt durch das Untere Tor. Nach etwa 150 Meter biegen Sie links in den Spazierweg entlang der Mindel ab. Dieser Weg führt Sie bis zur Schwabenwiese. Hier zweigt eine schöne Kastanienallee ab hinauf zur Mindelburg (Mindelburgweg).

_ ca. 25 Minuten
_ die letzten 200m sind etwas steil, für Familien gut geeignet
_ nicht behindertengerecht

 

Etwas länger ist der Spaziergang auf der Glückstaler-Runde. Er führt von der Schwabenwiese (siehe Tafel) durch das ehemalige herrschaftliche Jagdrevier, zum Naturlehrgarten, der Mathildenruh und weiter zur Mindelburg (Wegstrecke ca. 2 km).

Mit dem Auto 

Von der Stadtmitte fahren Sie auf der Maximilianstraße westlich durch das Untere Tor und dann geradeaus. Folgen Sie der Hauptstraße (ST2518)  und biegen auf der Anhöhe links ab zur Mindelburg. Vom Parkplatz vor der Burganlage gelangen Sie zu Fuß über 2 Brücken bequem in den Burginnenhof.

 

MEHR ZUM STANDORT
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